Bei Anlegern stehen vermeintlich sichere Geldanlagen hoch im Kurs. Sachwerte, Festverzinsliches und Dividendentitel sind die typischen Anlagen der Deutschen. Die Einstufung als sichere Investition ist ein Problem, denn sicher auch hier gibt es Unterschiede. Investments die gemeinhin als sicher eingestuft werden bringen Gefahren und Unwägbarkeiten ins Depot.
Regelmäßige Gewinne mit Dividendenaktien
Momentan wird sehr viel von Dividendenaktien geredet weil weitere Kursgewinne angesichts der hochgelaufenen Aktienkurse unsicherer erscheinen als sie ohnehin schon sind. Da sind Papiere von regelmäßig Gewinn ausschüttenden Unternehmen eine gute Alternative. Wer die richtigen Aktien ins Depot holt, bekommt die Auszahlungen auch dann, wenn es mit den Aktienkursen abwärts geht. Die Mehrzahl der Anleger verlässt sich auf die Zuverlässigkeit der Dividendenzahler und genau das ist der Haken. Die Grundregel einer vernünftigen Geldanlage wird dabei außer Acht gelassen – die Risikostreuung. Untersuchungen haben gezeigt, dass Anleger die diese Dividendenstrategie verfolgen gerne nur auf sehr wenige Papiere setzen. So setzen laut einer Studie etwa ein Drittel auf nur eine einzige Aktie. Die Akteure verstoßen damit gegen den Grundsatz der Risikostreuung. Dass es auch bei großen Unternehmen zu Überraschungen und Ausfällen kommen kann wird oft vergessen. Dividenden-ETFs oder ETFs auf den Performance-Index Dax stellen eine gute Alternative dar, weil sie ein breites Spektrum an Unternehmen abdecken, Steuervorteile bieten und vergleichsweise kostengünstig sind.
Kosten reduzieren die Rendite
Viele Anleger schenken den Kosten zu wenig Beachtung. Bei einem Investment tragen aber auch geringe Kosten zum Erfolg bei. Vor allem Anbieter von Sachwertbeteiligungen werben mit Offerten die in turbulenten Zeiten Sicherheit böten. Darunter auch Immobilien-AIFs, früher geschlossene Immobilienfonds, Meistens wird verschwiegen, dass es sich bei diesen Anlagen um diejenigen mit den höchsten Kostensätzen handelt. Bei diesem Anlagetyp sind 10 bis 15 Prozent anfängliche Kostensätze keine Seltenheit. Dabei sollte jedem klar sein, dass in der Investition jeder Euro fehlt der in die Kosten gesteckt wird und keine Rendite bringt.
Auch bei zahlreichen Versicherungsprodukten sind hohe Kosten ein sensibles Thema. Vor allem älteren Anlegern versucht die Finanzindustrie komplizierte und kostenintensive Produkte anzudrehen.
Anlageklassen verlieren an Sicherheit
Die Preise sind in den vergangenen Jahren in zahlreichen Anlagebereichen stark gestiegen. Mit dem Anstieg der Preise nimmt auch die Gefahr von Rückschlägen zu, so dass die Anlageklasse zusehends an Sicherheit verliert. Der deutsche Wohnimmobilienmarkt ist ein gutes Beispiel. In diesen haben Anleger in den letzten Jahren viel Geld gesteckt. Deshalb sind die Preise für Wohnungen und Häuser in einigen großstadtanlagen stark gestiegen. Experten sehen dort teilweise Übertreibungen und warnen vor Rückschlägen, weil so eine Immobilie kaum noch als sichere Anlage gilt.
Niedrige Zinsen für Hypothekenkredite
Die aktuell niedrigen Zinsen für Hypothekenkredite sind ebenfalls eine Gefahr auf dem Immobilienmarkt. Viele Käufer werden zum Kauf von Wohnung oder Haus verleitet. Dabei wird nicht überlegt, ob die Finanzierungsraten auch bei höheren Zinsen bezahlbar sind. Hierzulande laufen Immobilienfinanzierungen normalerweise über viele Jahre und so ist damit zu rechnen, dass die Zinsen im Laufe der 10 oder 20 Jahre Zinsbindung wieder steigen. Für alle die heute ihre Finanzierung zu knapp kalkulieren kommt dann das böse Erwachen.
Goldpreis bewegt sich seit Jahren abwärts
Der Kauf von vermeintlich sicheren Geldanlagen ist trügerisch, wie derzeit zahlreiche Anleger erfahren, die in Gold investiert haben. Seit Anfang dieses Jahrtausends ist der Preis für Gold stetig gestiegen und im Laufe der Wirtschaftskrise hat die Finanzindustrie die Flucht in die Krisenwährung „Gold“ empfohlen. Da sich der Preis allerdings seit einigen Jahren nur noch in Richtung abwärts bewegt widerspricht diese Entwicklung den einstigen Prognosen der Experten. Nur wer früh genug eingestiegen ist, ist mit seinem Gold-Investment heute noch im Plus.
Minizinsen für Sparkonten und festverzinsliche Anlagen
Für das eigene Vermögen kann auch eine Illusion eine Gefahr darstellen. Dabei handelt es sich um die Illusion Erträge zu erzielen, denn viele Anleger parken ihr Geld immer noch auf Sparkonten und festverzinslichen Bankanlagen. Die Verzinsung liegt oft unter einem Prozent. Die Sparer gehen bei diesen Anlagen kein Risiko ein und haben zudem das Gefühl ihr Geld würde sich langsam vermehren. Das ist allerdings ein großer Irrtum, denn nach dem Abzug der Inflation sind die Zinsen oft vollständig aufgefressen oder sogar negativ.
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