Schwacher Euro – gut für Hersteller von Luxusgütern

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Europas Luxusgüterhersteller profitieren vom schwachen Euro. Amerikanische Konzerne hingegen haben das Nachsehen, was auch Folgen für die Börse hat. Touristen, allen voran Chinesen, gönnen sich während ihrem Aufenthalt in Europa ein bisschen Luxus, indem sie Designer Accessoires, edle Handtaschen und teuren Markenschmuck kaufen. Eine Handtasche von Hermés, wie die Birkin Bag, lebt von ihrem Mythos. Für diese handgefertigte Handtasche zum Preis im vierstelligen Bereich lassen sich die Kunden auf die Warteliste setzen. Das Auf und Ab der Konjunktur spielt bei so exklusiven Marken kaum eine Rolle. Es gibt Luxus der immer gefragt ist, zumindest bei Kunden die das nötige Kleingeld haben.

Wechselkurse beeinflussen den Luxusmarkt

Die Wechselkurse beeinflussen auch den Luxusmarkt, vor allem wenn diese sich so stark verändern wie zuletzt. Dies zeigt sich in Unternehmenszahlen und Aktienkursen. So hat beispielsweise der Euro zum Dollar seit September 17 Prozent an Wert verloren und seit Jahresbeginn liegt das Minus bei 10 Prozent. Noch vor einem halben Jahr hat ein Euro gut 1,30 Dollar gekostet, derzeit sind es etwa 1,10 Dollar. Am Weltmarkt für Luxusgüter nehmen Touristen mit 30 bis 40 Prozent eine Schlüsselstellung ein. Es wird davon ausgegangen, dass bis zum Jahr 2020 jeder zweite Chinese der kaufkräftigen Mittelschicht angehört. Jetzt schon steht China für 55 Prozent des Wachstums. Tokio, Taiwan und Seoul, Einkaufsorte der Chinesen, sind momentan bevorzugte Reiseziele.

Immer mehr Chinesen reisen nach EuropaSchwacher Euro – gut für Hersteller von Luxusgütern 1

Für die Attraktivität des Reiseziels spielen Wechselkurse anscheinend eine große Rolle. So haben Reiseveranstalter berichtet, dass so viel Chinesen wie zuletzt vor sechs Jahren, in den ersten zwei Monaten nach Europa reisten. Dabei blüht offenbar auch der chinesische Schmuggel. Asiatische Reisende kaufen in den Luxusgeschäften Europas fleißig ein und verkaufen die Produkte dann in ihrer Heimat mit Gewinn. Die Abwertung des Euros hat chinesische Touristen vor allem in europäische Modemetropolen wie Paris und Mailand gelockt. Aus Sicht der Asiaten ist Europa günstiger und Amerika teurer geworden. Es sind in erster Linie europäische Luxusgüterhersteller die davon profitieren.

Chinesen geben in den USA weniger Geld aus

Die Kauflust der Chinesen die in die USA reisen hemmt der stärkere Dollar die Kauflust. Das Modeunternehmen Ralph Lauren sowie Tiffany & Co. haben in ihrer Heimat weniger Touristen verzeichnet, wie die jüngsten Zahlen des Schmuckherstellers Tiffany & Co. zeigen. Das erste Mal seit fünf Jahren hat Tiffany weniger als zuvor umgesetzt. Im laufenden Quartal wird der Nettogewinn um 30 Prozent zurückgehen. Für die Umsätze im Heimatland sorgen vor allem die Touristen. Etwa die Hälfte des Umsatzes macht Tiffany außerhalb der Vereinigten Staaten.

Exportierende Unternehmen profitieren vom schwachen Euro

Europäische Unternehmen die Waren und Dienstleistungen in die ganze Welt exportieren nützt die Schwäche des Euros. Die Ausfuhren werden für die Käufer günstiger, wenn sie in Dollar gerechnet werden. In den Aktienkursen der Hersteller von Luxusgütern schlägt sich dieses Umfeld nieder. Prozentual haben sie in Europa seit Jahresbeginn oft im zweistelligen Prozentbereich zugelegt. Die Aktien von Christian Dior legten um 22 Prozent zu und die von LVMH sogar um 29 Prozent. Für die beiden ist es seit Anfang September jeweils um etwa 40 Prozent aufwärts. Ralph Lauren und Tiffany & Co hingegen verloren in diesem Jahr 28 und 18 Prozent an Kurswert.

Bildquelle 1: © Rosel Eckstein / pixelio.de
Bildquelle 2: © Torsten Lohse / pixelio.de

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