Ob privat oder im geschäftlichen Straßenverkehr – Kosten senken mit Erdgasautos ist „in“

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Baumaßnahmen wurden nachgeholt

Nachdem sämtliche Autofahrten in den letzten Jahren immer teurer wurden und sogar die Maut eingeführt wurde, arbeiten Ingenieure fieberhaft daran, kostensparendere Autos auf den Markt zu bringen. Eine Variante ist das Erdgasauto, was jedoch eher ein Schattendasein führt.

Vielfahrer kaufen normalerweise Diesel. Die leben lang und sind sparsam, zudem von den Steuern abgesehen, billig im Unterhalt. Doch wer kühl rechnet stellt schnell fest, dass die Kosten für den Treibstoff mit Erdgasautos um rund ein Drittel niedriger ausfallen. Auf der ganzen Welt sind derzeit die Abnahmen für Erdgasautos gestiegen. Im Vorjahr waren um die 16 Millionen Stück unterwegs. Und die Experten rechnen mit einer Zunahme pro Jahr von rund 25%. Besonders beliebt sind die mit Erdgas betriebenen Wagen in Asien und Südamerika.

Inzwischen sind auch Zweifler zu überzeugen, denn die Technik ist ausgereifter als noch vor einigen Jahren und außer dem Gastank und der entsprechenden Steuerungselektronik sind auch keine weiteren Einbauten nötig. Den Mehrpreis, den die Erdgasautos am Anfang gegenüber einem Benziner kosteten, konnte man inzwischen auf 2.000 Euro drücken. Dazu kommt der Umweltaspekt: denn rund 80% weniger werden an Schadstoffen ausgestoßen.

Technik im Erdgasmotor

Technik im Erdgasmotor

Besonders an der Tankstelle hat ein solcher Autobesitzer Freude, denn für das Gas zahlt man ungefähr die Hälfte von Benzin.

Ein Vergleich zwischen den Antriebsarten zeigt: wenn man 20 Euro tankt, kommt man unterschiedlich weit: am wenigsten leistet ein Benziner. Mit diesem fährt man runde 200 Kilometer. Der Diesel ist schon sparsamer. Er bringt seinen Besitzer runde 300 Kilometer weit. Dabei wird er übertrumpft vom Autogas, welches mit 20 Euro derzeit ungefähr 340 Kilometer weit kommt. Spitzenreiter ist das Erdgas, welches rund 400 Kilometer nach dem Tanken von 20 Euro fährt.

Besonders günstig wirkt sich hier auf den Preis aus, dass nur 18 Cent pro Kilogramm an Steuern anfallen. Beim Benzin sind es pro Liter unverschämte 65,5 Cent. Die Steuervergünstigung gilt derzeit bis 2018. Es wird geprüft, ob sie bis 2025 verlängert werden soll. Die Entscheidung fällt im nächsten Jahr, wobei die Experten davon ausgehen, dass der umweltfreundliche Treibstoff durchaus als förderungswürdig gilt.

Bislang war die Auswahl an Fahrzeugen allerdings auch recht gering. Das hat sich in letzter Zeit geändert. Denn jetzt haben fast alle Hersteller einen solchen Antrieb im Programm. So VW und Mercedes, Fiat und Opel, Suzuki und Audi, die Ende des Jahres nachziehen.

Wer ganze Fahrzeugflotten betreibt, wie beispielsweise Taxiunternehmer oder Transportfirmen, für den lohnt der Umstieg auf alle Fälle. Denn die Erdgasförderung steigt und somit fällt der Preis. Was viele stört: die Gasfahrzeuge gelten als relativ behäbig. Doch auch das wird derzeit geändert, denn die Technik entwickelt sich immer weiter. So sind die Autos nicht nur beim Start sportlicher, sondern auch in der Reichweite gestiegen. Außerdem haben die Fahrzeuge auch noch einen herkömmlichen Benzintank, auf den umgeschaltet wird, wenn der Gasvorrat zu Ende geht. Wer sich auf ein solches bivalentes Auto verlässt, hat keinen Grund, sich um die nächste Tankstelle Sorgen zu machen.

Zum Beweis, dass ein Imagewechsel bevorsteht, hat man bei VW einen Rennwagen ausgetüftelt, der mit Erdgas 285 PS leistet.

Die Verantwortlichen bei den Autobauern versuchen also alles, die Erdgasfahrzeuge aus ihrer Nische zu holen. Denn nur rund 100.000 solcher Fahrzeuge sind auf deutschen Straßen unterwegs. Aber die Mühe scheint zu lohnen. Denn bislang wurden in 2013 so viele dieser Fahrzeuge zugelassen, wie noch nie im gleichen Zeitraum.

Bei VW geht man sogar noch weiter. Hier möchte man selbst das Gas produzieren. Und das ist sogar synthetisch möglich, mit einer speziellen Anlage, die mit Windkraft arbeitet.

Die LKW schwören bislang auf Diesel. Doch auch sie denken um. Besonders in China und in den USA stehen die LKW mit verflüssigtem Erdgas hoch im Kurs.

Bildquelle: © Uschi Dreiucker / PIXELIO
Bildquelle: © Paul-Georg Meister / PIXELIO

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