Festgeldanlegen als Ausgleich im Depot – so wird’s gemacht!

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Festgelder sind Terminanlagen, die über eine vereinbarte Laufzeit verfügen. Gerade in Deutschland ist diese Anlageform sehr beliebt, weil sie den Ruf hat besonders sicher zu sein. Da die Zinsen aktuell niedrig sind, erwirtschaftet man mit Festgeldern allerdings nur dann ausreichende Renditen, wenn die Anlagelaufzeit auch entsprechend lang ist. Wenn Sie sich gerade überlegen, ob Sie Geld auf diese Art anlegen wolle, dann sollten Sie die Grundinformationen zum Prinzip der Festgeldanlage kennen.

 

Grundlegende Informationen zum Anlegen von Festgeld

Natürlich wollen Sie für die Anlage Ihres Kapitals als Festgeld das beste Angebot bekommen. Online lassen sich die Angebote von unterschiedlichen Finanzdienstleistern einfach vergleichen. So haben Sie schnell einen Überblick, bei welchem Kreditinstitut Sie aktuell die höchsten Renditen erwarten können. Die Höhe des Ertrags hängt dabei von zwei entscheidenden Faktoren ab: Der Höhe des Anlagebetrages und der Laufzeit. Beim Online Festgeldvergleich können Sie die Höhe des Geldbetrages und die Laufzeit in einem Formular eintragen. Je nach Eingabe ändert sich auch die Einstufung der jeweiligen Anbieter. Bietet Ihnen eine Bank bei einer Einlagesumme von 5000 und einer Laufzeit über zwei Jahre die besten Konditionen dann muss dieses Institut aber nicht zwangsweise auch das beste Angebot bei einer höheren Laufzeit abgeben.

 

Tipp 1: Berücksichtigen Sie Neukundenboni

Achten Sie beim Vergleich nicht ausschließlich auf die Höhe des Zinssatzes und den daraus resultierenden Ertrag. Es gibt auch Banken, die für Neukunden interessante Boni anbieten. Diese attraktiven Angebote sollten im Vergleich berücksichtigt werden.

Die meisten Festgeld Angebote kommen von Direktbanken. Dies liegt daran, dass Sparkassen und Geschäftsbanken über ein ausgedehntes Filialgeschäft verfügen. Die persönliche Beratung hat aber auch höhere Kosten, vor allem im Personalbereich und der Verwaltung, zur Folge. Also haben diese Institute es schwer, die Zinshöhe der Direktbanken zu halten, die ausschließlich telefonisch oder online beraten. Aus dem daraus resultierenden Kostenvorteil ergeben sich höhere Zinsen für die Kunden.

Beschränken Sie sich beim Vergleich nicht nur auf deutsche Banken. Auch Kreditinstitute aus Europa können über interessante Angebote verfügen. Beachten Sie allerdings, dass hier auch die gesetzlichen Einlagensicherungen zum Zuge kommen die im Land gelten, in welchem die jeweilige Bank ihren Sitz hat. In zahlreichen Ländern innerhalb der Eurozone liegt die Höchstgrenze bei 100.000 Euro. Es gibt aber auch Kreditinstitute die auf freiwilliger Basis noch höhere Einlagensicherungen offerieren als es der jeweilige Gesetzgeber vorschreibt.

 

Tipp 2: Verteilen Sie Ihr Geld auf mehrere Institute

Die vom Staat garantierte Einlagensumme liegt bei 100.000 Euro pro Kunde und Bank. Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, empfiehlt es sich das Anlagevolumen das darüber hinausgeht, bei einer anderen Bank anzulegen. So sichern Sie sich vor einem Insolvenzfall und dem damit möglicherweise verbundenen Geldverlust ab. Die Banken verfügen zwar über zusätzliche freiwillige Sicherungssysteme. Sie funktionieren aber nur dann, wenn im Insolvenzfall auch genügend Kapital zum Ausgleich vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall, dann sind Verluste vorprogrammiert.

Es folgte eine Kurzzusammenfassung über die grundlegenden Vorteile der Festgeld-Anlage:

  • die Rendite ist höher als beim Sparbuch
  • Das Risiko ist durch die Einlagensicherung ziemlich gering
  • Die Anlageoptionen sind recht flexibel

 

So sicher ist die Festgeld-Anlage

Festgeld genießt den Ruf, besonders sicher zu sein. Aber auch dieses Anlageprodukt unterliegt gewissen Risiken die man kennen sollte. Legen Sie zum Beispiel eine Summe an die über der vom Staat festgelegten Einlagensicherung liegt, dann könnten Sie den Betrag der darüber liegt im Insolvenzfall der Bank verlieren. Allerdings wurden im Euroraum bisher alle Banken vom Staat vor dem Konkurs bewahrt. An diesem Szenario sollte sich auch in Zukunft nur wenig ändern.

Ein absolut reales Risiko ist das Währungsrisiko für den Fall, dass Ihr Kapital in Fremdwährungen angelegt wurde. Sinkt der Wert dieser Währung im Vergleich zum Euro, dann ist Ihre Anlage weniger Wert und die Kaufkraft sinkt. Natürlich können Sie im Umkehrschluss auch von steigenden Währungseinlagen profitieren. Allerdings sollten Sie nie vergessen, dass Wechselkurschwankungen im schlimmsten Fall die Rendite zerstören und sogar für empfindliche Verluste verantwortlich sein können.

 

So eröffnen Sie ein Festgeldkonto

Ein Festgeldkonto kann, ähnlich jedem anderen Konto auch, auf zwei Arten eröffnet werden: Online oder direkt in einer Bankfiliale. Vor Ihrer Unterschrift sollten Sie allerdings auf jeden Fall die AGBs prüfen und Fragen zu unklaren Formulierungen stellen. In einer Bankfiliale geht die Eröffnung recht schnell, online dauert die Konteröffnung einige Tage, da hier zuerst Ihre Identität bestätigt werden muss.

Wenn Sie sich für die Onlinevariante entschieden haben, dann schickt Ihnen die Bank nach einigen Werktagen Ihre relevanten Unterlagen und das Postident-Formular. Damit und zusammen mit Ihrem gültigen Ausweis wird in einer Postfiliale Ihre Identität bestätigt. Im Anschluss erfolgt Ihre Unterschrift und das Formular wird der Bank zugeschickt. Jetzt dauert es noch wenige Tage und Sie bekommen Ihren Zugangscode und die Kontonummer.

 

In drei Schritten zur Eröffnung eines Direktbank-Festgeldkontos:

  • Kontoeröffnungsformular im Internet ausfüllen danach absenden
  • Zusendung der relevanten Dokumente durch Ihre Bank abwarten
  • Feststellung der Ihrer Identität mittels Postident

 

Welcher Anlagezeitraum eignet sich für wen?

Der Zeitraum über den Festgeld angelegt wird ist vertraglich festgelegt. Während dieses Zeitraums können Sie nicht über den Betrag verfügen. Dies ist nur beim Tagesgeld möglich. Verwenden Sie also nur Kapital, das Sie auch wirklich nicht benötigen. Außerordentliche Kündigungen sind nur unter der Einhaltung von bestimmten Voraussetzungen umsetzbar. Legen Sie niemals Ihr gesamtes freies Kapital an. Behalten Sie eine Notfallreserve für plötzliche und nicht kalkulierbare Geschehnisse, wie Krankheit, Unfall oder Arbeitslosigkeit zurück. Welche Mindesthöhe an Geld Sie für wie lange Zeit anlegen können, hängt stark von der Bank ab, für die Sie sich entscheiden. Es gibt Institute, die bereits Einlagen ab 500 Euro ermöglichen. Andere starten erst bei 2000 Euro. Auch die Anlagezeiträume variieren enorm. Sie reichen von einigen Monaten bis in den Bereich von 10 Jahren. Die Angebotspalette hängt zusätzlich vom Zinstrend ab. Fallen die Zinsen, dann sind auch die Angebote weniger variabel. Steigen die Zinsen hingegen an, dann nehmen auch die Festgeld-Angebote in der Regel zu.

 

Anlagestrategien für Festgeldkonten

Es gibt unterschiedliche Strategien bei Anlage von Festgeld. Die Auswahl ist abhängig von ihrer individuellen Einschätzung zur Zinsentwicklung in der Zukunft. Folgende Trends können eintreten:

  • Sie gehen von sinkenden Zinsen aus.
  • Sie gehen von gleichbleibenden Zinsen aus.
  • Sie gehen von steigenden Zinsen aus.

Für die Variante 1 und 2 empfiehlt es sich das Angebot zu nehmen, welches die besten Konditionen bei den Zinsen anbietet. Dann sollten Sie auch den maximal verfügbaren Betrag für die Anlage nehmen. Die Laufzeit richtet sich nach dem Zeitraum, wann Sie von stagnierenden oder sogar sinkenden Zinsen ausgehen. Steigt der Zinstrend aber bereits oder gehen Sie in naher Zukunft von einem Anstieg aus, sollten Sie Variante 1 und 2 nicht in Betracht ziehen. Splitten Sie dagegen Ihr Anlagevolumen zu gleichen Teilen auf und verteilen es dann auf unterschiedliche Festgeldkonten. Bei dieser Vorgehensweise spricht man von der sogenannten „Leiterstrategie“.

 

Leiterstrategie im Fall von Festgeldanlagen

Die Leiterstrategie funktioniert folgendermaßen: Wenn Sie ein Zeitfenster von 10 Jahren haben und 100.000 Euro als Festgeld anlegen möchten, dann wird der Betrag zunächst mehrfach aufgesplittet. Sie erhalten 5 Teile à 20.000 Euro. Jeder dieser Beträge wird nun bestmöglich angelegt. Dabei liegen die Zeiträume aufsteigend zwischen 1 Jahr und 5 Jahren. Ist die kürzeste Zeit abgelaufen und zeigt der Zinstrend immer noch nach oben, wird dieser Teil nun für 5 Jahre fest angelegt.

Ändert sich der Zinstrend nicht, dann verfahren Sie nach diesem Schema auch mit den anderen Anlagen weiter. Im Idealfall wird jedes Jahr Geld frei, dass Sie nun wieder länger günstig Anlegen können. Wenn die Zinsen jedoch sinken, dann können Sie auf diesen Trend reagieren. Der enorme Vorteil: Sie bleiben flexibel und können Jahr für Jahr den Verlauf der Anlage ihres Festgeldes beeinflussen. Gleichzeitig profitieren Sie von den bestmöglichen Zinskonditionen.

 

So kündigen Sie Festgeldanlagen

In der Regel sendet Ihnen Ihre Bank vor Ablauf des Vertrages ein weiteres aktuelles Angebot zu. Widersprechen Sie nicht, dann kann das Institut das Geld erneut für dieselbe Dauer anlegen. Diese jeweiligen Informationen stehen auch in den allgemeinen Geschäftsbedingungen und sollten unbedingt beachtet werden. Wollen Sie hingegen keine Neuanlage, sondern möchten Sie, dass Ihnen das Geld ausgezahlt wird, dann müssen Sie aktiv werden und die Bank informieren. Dies trifft auch für die Kündigungsfristen der Verträge zu. Kündigen sie bestenfalls schriftlich per Einschreiben. So verfügen Sie über einen Nachweis. Natürlich gibt aus auch Muster-Kündigungsschreiben für die einfachere Verwendung. Besitzt Ihre Bank einen Freistellungsauftrag, dann ist dieser zu stornieren.

 

Achtung: Beachten Sie die Kündigungsfrist

Es gibt Anlageverträge die sich nach dem Ablauf erneut um einen bestimmten Zeitraum verlängern. Achten Sie besonders auf solche Klauseln und die in Ihrem Vertrag festgehaltenen Kündigungsfristen.

 

Möglichkeiten der vorzeitigen Kündigung

Unter gewissen Umständen haben Sie oder alternativ ein weiterer Verfügungsberechtigter die Möglichkeit, das Festgeld auch vor Ablauf zu kündigen. Laut Gesetz ist die Festgeldanlage in § 314 BGB als Dauerschuldverhältnis geregelt Hier existiert eine Klausel mit der Bezeichnung „aus wichtigem Grund“, die nicht weiter konkretisiert wird. Auf jeden Fall zählen aber das Versterben des Kontoinhabers oder aber auch eine sich anbahnende Insolvenz des Kreditinstitutes dazu. Auch Arbeitslosigkeit und der damit verbundene Bezug von Arbeitslosengeld II ist solch ein Grund. Stirbt der Kontoinhaber ohne eine Bankvollmacht zu hinterlassen, dann sind die Erben in der Folge verfügungsberechtigt. Werden Sie unerwartet arbeitslos oder benötigen dringend Geld ist die Sachlage durchaus schwieriger. Gibt es im Vertrag keinen Passus zur außerordentlichen Kündigung, dann sind Sie von der Kulanz der Bank abhängig. Dies betrifft auch Zinsansprüche die noch ausstehen. Es gibt Banken, die solche Ansprüche anteilig gutschreiben. Es gibt aber auch Institute bei denen diese Ansprüche verfallen. Außerdem müssen Sie im Fall einer vorzeitigen Auszahlung noch mit Verwaltung- und Stornokosten rechnen.

Allgemein

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