Deutsche Banken sitzen als Schüler vor dem Lehrer EZB…

Keine Kommentare
Die EZB und die Aufsicht über die Banken

… jeder erinnert sich an das mulmige Gefühl, in der Schule etwas gefragt zu werden, und keine Antwort zu wissen. Ähnlich ergeht es nun diversen Banken in Deutschland und in anderen Ländern  Europas, wenn die EZB ihre Kontrollen beginnt. Der Bilanzcheck der europäischen Großbanken wird in Deutschland 24 Institute betreffen. Insgesamt wird die geplante Aufsicht 120 Banken europaweit unter die Lupe nehmen.

Die Finanzkrise hatte zu der Meinung geführt, dass die national organisierte Aufsicht zu schwach sei um dies zu leisten. In der BRD werden nun unter anderem die Deutsche Bank überprüft und die Commerzbank, die Hamburger Sparkasse und all jene, die zusammen zwei Drittel der Bankenbilanzsumme auf sich vereinen. Dazu gehören auch die Deutsche Pfandbriefbank und die Deutsche Apotheker- und Ärztebank, die Münchner Hypothekenbank und Förderbanken wie KfW Ipex oder die Landeskreditbank Baden-Württemberg.

Zunächst werden die Bilanzen vom kommenden Jahresabschluss geprüft und ab November nächsten Jahres wird dann die Aufsicht komplett übernommen. Ergebnisse wird es aller Voraussicht nach erst in rund einem Jahr geben.

Geplant ist, dass die Institute Kapital in Höhe von 8% der risikogewichteten Bilanzwerte vorzuhalten haben. Transparenz heißt das Zauberwort, was am Ende des ganzen Aufwandes stehen soll. Geschäftsmodelle werden umgebaut und auch das eine oder andere „aufgeräumt“ seit der Finanzkrise, doch das geht dem obersten Banker Mario Draghi nicht weit genug. Unbekannte Risiken seien noch überall zu vermuten. Deshalb soll die geplante Maßnahme Vertrauen schaffen und die Qualität verbessern.

Kann der Euro so gerettet werden?

Kann der Euro so gerettet werden?

In einer ersten Stufe werden die Risiken der Bilanzen geprüft. Die Liquidität und die Verschuldung werden festgestellt. In einer zweiten Stufe werden etwa faule Kredite aufgespürt. Dabei stellt sich heraus, ob genügend Rücklagen gebildet wurden. Staatliche Auffangmechanismen sollen hier eventuelle Abhilfe schaffen. Der 3. Schritt wird eine Art Stresstest sein: Risikoszenarien werden durchgespielt und die Reaktion der Bankbilanzen geprüft. Details sind hier noch nicht bekannt.

Um in ganz Euroland die gleichen Maßstäbe anzusetzen, hat man sich erstmals auf gleiche Definitionen geeinigt, die sich weitestgehend an Deutschland orientieren. Staatsanleihen beispielsweise werden auch weiterhin als risikofrei bewertet werden – also einiges bleibt auch beim Alten. Wer auf die Liste der EZB kam, hat sich in verschiedenen Umständen orientiert. So kamen pro Land auf alle Fälle die drei größten Banken in den Fokus der Überprüfung und weiterhin all jene, die staatliche Hilfen bekommen oder aber beantragt haben. Zwischen 3 und 6 Banken sind so je Land zusammengekommen. Ausnahme sind die Slowakei und Malta, da hier die je drei Größten im Besitz von Bankinstituten sind, die bereits auf der Liste stehen.

Bildquelle: © Herbert Walter Krick / PIXELIO
Bildquelle: © Günther Hamich / PIXELIO

Allgemein Finanzen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

@