Mit der Bezeichnung Börse können alle Anleger etwas anfangen, selbst dann, wenn sie zu den Neulingen im Wertpapierhandel zählen. Natürlich ist mit dem Namen Börse nicht ein einziger Ort gemeint. Händler haben die Möglichkeit an unterschiedlichen Börsenplätzen weltweit Wertpapiere zu kaufen und wieder zu verkaufen. In Deutschland existieren verschiedene Börsen an denen Anleger zum Beispiel mit Aktien handeln können. Die erste Börse der Welt wurde schon 1409 in Brügge in Belgien eröffnet. Die Bezeichnung Börse ist auf den Begriff „beurs“ zurückzuführen. Dieser kommt aus dem Niederländischen und bedeutet übersetzt Geldbeutel. Die ersten deutschen Börsen entstanden im 16.Jahrhundert. Es gab feste Börsenplätze. Diese befanden sich unter anderem in Augsburg, Nürnberg, Hamburg oder Frankfurt. Heute existieren zahlreiche Börsen. Dazu zählen neben den bekannten und großen Börsenplätzen auch Regionalbörsen die deutlich kleiner sind.
Börsenplätze Deutschland
In Deutschland existieren verschiedene Börsenplätze. Neben der großen Börse, die sich in Frankfurt befindet, sind Regionalbörsen in Stuttgart, Düsseldorf, Berlin, München, Hannover und Hamburg ansässig. Als öffentlich-rechtliche Einrichtungen sind Unternehmer die Träger der Regionalbörsen. Sie konkurrieren gemeinsam um die Zielgruppe der Anleger, also der Kunden. Dieser Wettstreit kann für Anleger zum Beispiel im Hinblick auf die Börsengebühren durchaus von Vorteil sein.
Börse Frankfurt
Der größte und bekannteste Börsenplatz Deutschlands liegt in Frankfurt, der Bankenmetropole am Main. Die Träger dieser Börse, die ebenfalls öffentlich-rechtlich sind, setzen sich aus der Börse Frankfurt Zertifikate AG und der Deutschen Börse AG zusammen. An der Frankfurter Börse haben Anleger die Auswahl aus einer Million unterschiedlicher Wertpapiere. Darunter sind beispielsweise Anleihen, Fonds, Aktien und ETFs, aber auch Zertifikate und Optionsscheine. Die Börse hat ab 8 Uhr morgens 12 Stunden lang bis 8 Uhr am Abend geöffnet. Die Eurex, eine Terminbörse, ist ebenfalls Eigentum der Deutschen Börse AG. Die Eurex ist ein Handelsplatz speziell für Derivate und zählt international zu den führenden Terminbörsen. Das hier getätigte jährliche Handelsvolumen liegt bei mehr als 1 Milliarde Kontrakte.
Börse Hamburg und Börse Hannover
Die Trägergesellschaft in Bezug auf die Hanseatische Wertpapierbörse mit Sitz in Hamburg und die in Hannover ansässige Niedersächsische Börse ist die Börsenaktiengesellschaft, kurz BÖAG. Sie entstand im Jahr 1999. Die Börsen in Hannover und Hamburg bieten den Anlegern ca. 14.000 Wertpapiere. Dazu zählen Anleihen, Investmentfonds, Zertifikate und Aktien. Der Handel an diesen Börsenplötzen ist in der Zeit von Mo.-Fr. von 8 Uhr morgens bis 20 Uhr am Abend möglich.
Börse Berlin
Auch die Börse in Berlin ist Teil der Handelsplätze in Deutschland. Sie vereint gleich 2 Marktplätze an einem Ort. Auf der einen Seite steht Xontro, ein Handelssystem das von sämtlichen deutschen Parkettbörsen, mit Ausnahme von Frankfurt, zusammen betrieben wird. Der zweite Markplatz der Berliner Börse ist die ETS, eine vollelektronische Handelsplattform. Anleger haben auch hier die Möglichkeit mit unterschiedlichsten Wertpapieren zu handeln. Dazu zählen Anleihen, Fonds, Optionsscheine, Wertpapiere, Aktien, uvm. Auch hier dauern die Handelszeiten von 8 Uhr morgens bis 20 Uhr am Abend.
Börse Düsseldorf
Auch Düsseldorf besitzt einen Börsenplatz. Hier haben Anleger die Möglichkeit, mit Anleihen und Aktien zu handeln. Darüber hinaus stehen ETFs, Investmentfonds, EFCs und Genussscheine zum Traden zur Verfügung. Die Grundhandelszeiten liegen auch hier im Zeitraum zwischen 8 Uhr am Morgen und 20 Uhr abends. Über Quotrix, ein Market-Maker-System der Börse, kann bis 23 Uhr gehandelt werden.
Börse Stuttgart
Die Baden-Württembergische Wertpapierbörse mit Sitz in Stuttgart ist spezialisiert auf Privatanleger. Sie können hier mit Anleihen, Genussscheinen, Fonds oder zum Beispiel mit verbrieften Derivaten Handel treiben. In Bezug auf die verbrieften Derivate kann sich die Stuttgarter Börse sogar als Marktführer in ganz Europa bezeichnen. In Abhängigkeit von der jeweiligen Wertpapierart kann in Stuttgart ab 8 Uhr und bis 22 Uhr gehandelt werden.
Börse München
Bereits seit dem Jahr 1830 hat München eine eigene Börse. Die Bayerische Börse AG ist die Trägerin dieses Börsenplatzes. Von 8 Uhr morgens an bis 20 Uhr abends können in München ETCs, ETFs, Fonds, Anleihen und eine Aktienauswahl aus 60 verschiedenen Ländern gehandelt werden.
Tradegate Exchange
Tradegate Exchange ist eine Berliner Wertpapierbörse. Diese Börse legt den Focus im Speziellen auf Privatanleger. Von 8 Uhr morgens bis 22 Uhr am Abend können Anleger mit Anleihen, ETFs, Aktien und Investmentfonds handeln. Der Tradegate Börsenplatz war ehemals in Deutschland die erste elektronische Plattform außerhalb der Börse. Daher erhielt Tradegate Exchange die Börsenlizenz erst im Jahr 2009. Für den Handel an dieser Börse müssen Anleger Gebühren bezahlen, ebenso für die Zulassung. Dafür werden allerdings keine Börsengebühren erhoben.
Börsenplätze Europa
Dank der Internetabdeckung beschränken sich Anlegeraktivitäten schon lange nicht mehr nur auf deutsche Börsen. An- und Verkäufe von Wertpapieren sind problemlos europaweit und sogar weltweit möglich. Zahlreiche Online Broker haben auch die europäischen Börsen mit in ihr Angebot aufgenommen. Zu den bedeutenden europäischen Handelsplätzen zählen die Börsen von Wien, Zürich oder London, sowie die Euronext Mehrländerbörse.
Euronext – die Börse mehrerer Länder
Durch eine Fusion von Handelsplätzen in mehreren Ländern ist Euronext entstanden. Euronext betreibt die Börsen verschiedener Städte. Dazu zählen Amsterdam, Brüssel, Paris und Lissabon. In Amsterdam ist auch der Börsenplatz-Sitz. Euronext ist grenzübergreifend innerhalb Europas die größte Börse. Im Zeitfenster von 9 Uhr morgens bis 18 Uhr abends kann hier mit Wertpapieren, wie beispielsweise ETFs, Fonds, Aktien und Zertifikaten gehandelt werden. Durch eine Fusion im Jahr 2007 entstand zusammen mit dem Börsenplatz in New York zum ersten Mal eine transatlantische Börse.
Börse Zürich
Die SIX Swiss Exchange mit Sitz in Zürich ist in der Schweiz die größte Börse. Sie entstand durch einen Zusammenschluss der Handelsplätze aus Basel, Genf und Zürich. Die SIX Group AG ist ihr Mutterkonzern. Hier wird mit Fonds, ETPs, ETFs, Anleihen und Aktien gehandelt. Der Kauf und der Verkauf ist von 8.30 Uhr bis 17.30 Uhr möglich.
Börse Wien
Wer sich für den Handel am Platz der Wiener Börse interessiert kann das vollelektronisch über die beiden Handelssysteme Eurex und Xetra tun. Hier ist der Handel mit Anleihen, ETFs, Zertifikaten, Optionsscheinen und Aktien möglich. Die Wiener Börse ist im gesamten Lande der einzige Handelsplatz und gehört weltweit zu den Börsen mit der längsten Vergangenheit. In Wien wird von 8 Uhr morgens bis 17.45 abends gehandelt.
Börse London
Die Börse in London zählt europaweit zu den größten und ältesten Handelsplätzen. London Stock Exchange, kurz LSE hat sich 2007 mit der Börse Italiana zusammengeschlossen. Die LSE besitzt seither die Kontrolle über die Börse aus Italien. Von 10 Uhr vormittags bis 18.30 abends kann an diesem Börsenplatz mit ETFs, Optionsscheinen, ETPs, Aktien und Wertpapieren gehandelt werden.
Börsenplätze weltweit
Interessierte Händler können heutzutage kontinentübergreifend Börsenangebote nutzen. Die weltweit größten Handelsplätze befinden sich dabei in Asien und in Amerika. Lediglich die Zeitunterschiede in Bezug auf die Handelsplätze müssen die Anleger bei ihren Aktivitäten berücksichtigen.
Börse New York
Eine der weltweit wichtigsten und größten Börsen ist natürlich die in New York. Sie sitzt an der berühmten Wall Street. Natürlich bietet die NYSE ein riesiges Produktangebot an. Dazu zählen Aktien, Rentenpapiere aber auch Optionsscheine. Von 9.30 bis nachmittags um 16:00 Ortszeit können Anleger an Werktagen handeln. Nach deutscher Uhrzeit bedeutet das von 15:30 am Nachmittag bis 22 Uhr am Abend.
Börse Tokio
Der größte japanische Börsenplatz sitzt in Tokio. An der dortigen Wertpapierbörse können Futures, Optionen und Derivate ebenso gehandelt werden wie Fonds, ETNs, ETFs und Wertpapiere. Ebenso wie bei der Börse in New York haben deutsche Anleger auf dem asiatischen Markt an die Zeitverschiebung zu denken wenn sie handeln wollen. Die Börse in Tokio öffnet um 2.00 Uhr und schließt um 8.00 Uhr.
Börse Hong Kong
In einer von Chinas größten Städten sitzt die Hong Kong Stock Exchange. Hong Kong ist in Asien eines der bedeutendsten Finanzzentren. An dieser Stelle wird unter anderem mit Futures, Fonds, Optionen und Aktien gehandelt. Im Winter kann man von Deutschland aus von 2:30 bis 5:00 und dann wieder von 6:00 Uhr bis 9:00 Uhr aktiv werden. Zur Sommerzeit verschiebt sich der Zeitraum 60 Minuten nach hinten.
Elektronischer Handel
Wer als Trader aktiv ist, der weiß natürlich, dass Wertpapiere auch elektronisch gehandelt werden können. Parketthandel und das elektronische Pendant werden nicht durch die Computernutzung voneinander unterschieden. Es sind unterschiedliche Handelsmodelle und die damit verbundenen unterschiedlichen Regeln die wichtig sind.
Xetra
In Deutschland ist der Börsenhandel nicht auf bestimmt Orte festgelegt. An der Frankfurter Börse haben Anleger schon seit 1997 die Möglichkeit über Xetra, eine Computerbörse, zu handeln. Der Kauf und Verkauf von Optionsscheinen, Aktien, ETFs, etc. ist von 9:00 Uhr bis 17:30 möglich.
Nasdaq
Die Nasdaq ist die elektronische Börse der Vereinigten Staaten mit dem höchsten Bekanntheitsgrad. Auch sie ist in New York ansässig. Misst man das Handelsvolumen und den Markanteil, ist die Nasdaq sogar der größte Handelsplatz von ganz Amerika. Wer hier handeln möchte hat, nach deutscher Zeit von 15:30 Uhr bis 22.00 die Möglichkeit.
Börsenplätze in Deutschland, Europa und der Welt: Vergleiche können lukrativ sein
Überblick: Damit handelt die Börse!
Wer erfolgreich an der Börse handeln möchte, der muss mehr wissen als nur wo sich die jeweiligen Börsen befinden. Ein Grundwissen zu den Themen Wertpapiere und Börse sind in jedem Fall Grundvoraussetzung. Zunächst muss man wissen womit an Börsen gehandelt werden kann. Es gibt weltweit zahlreiche Waren die sich hier kaufen und wieder verkaufen lassen. Dazu zählen Rohstoffe, Aktien, Waren, Devisen und Gold.
Der Wertpapierhandel besteht im Idealfall aus einem günstigen Einkauf und einem möglichst teuren Verkauf. Erfahrene Händler wissen natürlich, dass dieser Fall nicht immer eintritt. Wenn man seinen Handel jedoch auf mehrere Börsenplätze ausweitet steigen die Chancen gute und lukrative Kursentwicklungen zu entdecken. Neben der Entscheidung für Tradegate, Parketthandel oder Xetra besteht auch die Möglichkeit Kurse von unterschiedlichen Kontinenten in Augenschein zu nehmen. Jeder Börsenplatz besticht durch individuelle Handelsplattformen, Angebote und eigene Vorteile. Deshalb kann man mit dem weltweiten Handel erfolgreich sein. Allerdings ist zu bedenken, dass der internationale Handel immer mit Gebühren verbunden sein kann. Darauf ist beim Vergleich der Angebote von Online-Brokern und der Auswahl von interessanten Depots zu achten.