Aktienhandel mit Plan

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An der Börse kopflos oder ohne System oder Plan zu agieren ist sehr riskant. Um Erfolg zu haben, sollte langfristig und mit System angelegt werden. Nur stellt sich hier die Frage, welches ist der richtige Plan, sollten irgendwelche Grundregeln beachtet werden. Dem Anfänger präsentiert sich der Handel mit Aktien wie ein „böhmisches Dorf“, wo erstmal der Zugang gefunden werden muss. Ein Grundwissen zu erlernen ist nicht schwieriger als Fahrradfahren zu lernen, einmal richtig Schwung holen und los geht es. Fortgeschrittene raten den Anfängern auf langfristige Anlagen zu setzen. Wie der DAX zeigt, ist auch bei langfristigen Anlagen im Schnitt eine Rendite von bis zu 8.5 % keine Seltenheit. Selbstverständlich ist es nicht verboten sich für Anlagen an den wirklichen Profis zu orientieren, wie zum Beispiel einem Warren Buffet, der sich mit der Börse ein Riesenvermögen erschaffen hat. Auch er kann nicht hellsehen, aber den Markt und die politischen Lagen genauestens analysieren, einschätzen und die einzelnen Risiken schon im Ansatz erkennen.

Der Aktienhandel und die Grundregeln dazu

Besonders Börsenneulinge sollten nicht zu stolz sein, gutgemeinte Ratschläge von erfolgreichen Vollprofis nicht wenigstens erstmal ganz genau zu betrachten. So hat auch der Börsenguru A. Kostolany einige gute Tipps auf Lager die man sich anschauen sollte, um wenigstens einen kleinen Einblick zu bekommen welche Grundregeln nicht außer Acht gelassen werden sollten.

  • Regel Nr. 1: Nur überschüssiges Geld einsetzen

Die Börse ist als „Spiel um Geld“ zu betrachten, es kann viel Geld gewonnen, aber auch verloren werden. Wer darüber nachdenkt, schnell mal so nebenbei mit einem Aktienhandel etwas Geld zu verdienen, das demnächst dringend für etwas gebraucht wird, begibt sich auf dünnes Eis, denn es kann durchaus auch sein das zu diesem Zeitpunkt die Aktie weniger wert ist, als damals als sie gekauft wurde. So raten Börsenprofis dazu, nur so viel Geld einzusetzen, das mit Sicherheit mittelfristig nicht beansprucht wird. Die ideale Voraussetzung ist, wenn das eingesetzte Kapital mittel-bis langfristig nicht beansprucht wird. So kann auch in Aktien investiert werden die zwar keine hohe, aber kontinuierlich sichere Rendite abwerfen. So kann bis zur Rente eine schöne Zusatzeinnahmequelle erschlossen werden. Eine weitere Variante ist natürlich mit der Rendite der Aktien die Rente etwas aufzubessern.

Keine gute Idee ist, um an der Börse mitzuspielen gar einen Kredit aufzunehmen. Die Kreditkosten können Gewinne aus dem Börsengeschäft ganz schnell mal egalisieren. Läuft es ganz schlecht und es treten Verluste ein, dann wird es ganz bitter, der finanzielle Ruin dürfte programmiert sein. Auch vermeintlich sichere Aktien können an Wert verlieren, wobei wir wieder beim nicht kalkulierbaren Zufall sind. Über Kredite Aktien zu kaufen ist bei Börsengurus nicht unüblich aber riskant, der Anfänger sollte diese Option nicht erwägen.

  • Regel Nr. 2: Nur Aktien kaufen bei denen der Geschäftsbereich verstanden wird

Klug ist, wer sich nur solche Aktien kauft von denen bekannt ist und verstanden wird, wer diese Aktien ausgibt. Was mach die Firma, wer steckt dahinter, wie waren die Geschäftsverläufe in den letzten Jahren, wie steht es um die Branche in Zukunft, wie ist die Bonität. Unbekannte Unternehmen mit hohen Renditenversprechungen sind mit besonderer Vorsicht zu genießen.

  • Regel Nr.3: Nie alles auf eine Karte setzen

Besonders hohe Renditenversprechen verleiten immer wieder Anfänger das ganze Betriebskapital in Aktien eines Unternehmens anzulegen was sich fatal auswirken kann. Aber, mit dieser Strategie kann auch kräftig verdient werden, wenn die Aktie massiv an Wert gewinnt. Fällt die Aktie, dann kann sehr schnell auch viel Geld den Bach runter gehen. Börsianer mit Erfahrung gehen keine solchen Risiken ein, auch wenn eine hohe Rendite versprochen wird. Auch wenn es mit der Börse mal wirklich schlecht läuft, es sind immer Titel dabei die sich halten können oder gar profitieren. Um sein Risiko möglichst klein zu halten macht es mehr Sinn, die unterschiedlichsten Aktien zu kaufen. Zum Beispiel: Aktien im Bereich Umwelttechnik, Fahrzeughersteller, chemische Firmen, Banken, Airlines usw. Es gibt auch entsprechende Fonds. Noch besser absichern kann man sich durch Investitionen in Staatsanleihen, Edelmetallen, Rohstoffen. Auch bei einem globalen Börsencrash würden nicht alle Aktien ins Bodenlose abstürzen. Was bei der einen Aktie eventuell verloren ginge kann mit anderen Aktien wieder aufgefangen werden.

Durch die Streuung des Kapitals in verschiedene Aktien von verschiedenen Geschäftsbereichen kann das Risiko von Verlusten minimiert werden. Wer all sein Geld auf eine einzige Aktie setzt kann Schiffbruch erleiden, wenn es ganz dick kommt sogar einen Totalverlust. Bei der Frankfurter Börse werden nur Titel angeboten die vom DAX, dem MDAX, auch dem SDAX wie auch dem TecDAX genauestens durchleuchtet wurden. Somit hat auch der Neueinsteiger die Gewähr, dass es sich bei den angebotenen Aktien um Firmen mit entsprechendem Wert handelt, also Substanz vorhanden ist. Es werden keine undurchsichtigen „Luftschlösser“ angeboten. Firmen, die ihre Aktien in Frankfurt handeln, mussten sich erst einem strengen Zulassungsverfahren unterziehen.

  • Regel Nr. 4: Möglichst wenige Trades

Um mit Aktien überhaupt handeln zu können bedarf es eines Brokers oder einer Bank. Zwingend ist auch ein Aktiendepot. Sowohl das Depot, als auch die einzelnen Transaktionen sind immer kostenpflichtig. So macht es oft wenig Sinn, eine Aktie gleich wieder abzustoßen wenn ein kleiner Gewinn erwirtschaftet wurde. Dieser kleine Gewinn kann von den Transaktionsgebühren aufgefressen werden. Besonders Bankfilialen sind hier recht hemmungslos und greifen für jede Transaktion mit bis zu dreistelligen Gebühren zu. Wird dann noch die Kapitalertragssteuer abgezogen, kann eine solche Transaktion auch bei vermeintlichem Gewinn mit einem kleinen Nettoverlust enden. Ein Aktienverkauf macht erst bei einer größeren Wertsteigerung Sinn. Ein dauerndes Kaufen und Verkaufen ist im Regelfall keine gute Sache, lohnt sich natürlich aber bei entsprechend großen Beträgen. 1% Nettogewinn bei einer Million ist ein netter Tagesverdienst, wer verdient schon 10.000 Euro in einem Tag oder in nur ein paar Stunden?

  • Regel Nr. 5: Gewinne stehen lassen, Verluste minimieren

Sinn und Zweck vom Aktienhandel ist ganz klar: Geld verdienen. Nur, es läuft nicht immer nach Wunsch, es gibt X-Gründe die den Wert einer Aktie verändern können. Oft ist lediglich etwas Geduld gefragt, nicht selten erholen sich Aktien auch nach einer etwas längeren Talfahrt wieder. Es macht aber Sinn, sich regelmäßig über die Firmen von denen man Aktien besitzt, genauestens zu informieren. Haben sich die Rahmenbedingungen seit dem Aktienkauf erkennbar verschlechtert und es besteht keine Hoffnung, dass sich dies ändert, kann auch bei einem Verlust ein Verkauf in Betracht gezogen werden.

Schon beim Kauf einer Aktie sollte der Anleger ganz klare Ziele setzen. Mindestens der Wert der Aktie sollte erhalten bleiben, aber besser natürlich Gewinne abwerfen. Es besteht auch die Möglichkeit, bei den Brokern und Banken sogenannte Limits vorzugeben. Das heißt, der Anleger muss sich nicht unbedingt mit den Aktienkursen beschäftigen. So kann der Anleger dem Broker oder der Bank vorgeben, dass eine Aktie mit einem festgelegten prozentualen Gewinn automatisch abgestoßen wird, umgekehrt jedoch auch, verliert eine Aktie ab Kaufdatum einen festgelegten Prozentsatz wird die Aktie automatisch verkauft. Ob der Anleger nun bei einem Broker oder einer Bank besser aufgehoben ist unterschiedlich. Wo man sein Aktiendepot einrichtet muss anhand der Depotgebühren und Transaktionskosten geklärt werden.

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