Twitter ist auch ein Erfolg für die Anleger

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Die Fußballweltmeisterschaft hat es wieder gezeigt: bei solchen Großereignissen sind die sozialen Netzwerke gefragt wie nie. Im zweiten Quartal des Jahres schlug sich die WM auf alle Fälle auch auf die Zahlen von Twitter nieder. Der Umsatz stieg weit mehr als zunächst erwartet und legte ein Plus von 124 % hin.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal: die monatlichen Nutzer von Twitter wurden ein Viertel mehr und die Zahl liegt jetzt bei 271 Millionen.

Prompt legte der Aktienkurs um erstaunliche 35 % zu. Die Kommentare sind positiv, denn im Zuge der Fußballzeit waren maßgeschneiderte Produkte bei Twitter aufgetaucht, die offenbar gut angekommen sind. Tormeldungen in Echtzeit und Ähnliches erfreuten die Nutzer. Man zählte während der WM 672 Millionen Tweets, so viel wie noch nie bei einem anderen Event.

Doch die Vorstandsriege von Twitter steht unter Erfolgsdruck. Denn der Abstand zu Facebook wird trotz aller Bemühungen nicht kleiner. Nutzerwachstum und Engagement sollen gesteigert werden. Die positive Wirkung der WM, so hofft man beim sozialen Netzwerk, wird auch in das nächste Quartal ausstrahlen. Der Anzeigenumsatz im Juni zeigte gute Zahlen.

Dennoch gibt es im Unternehmen auch einen Nettoverlust. Gegenüber dem Vorjahresquartal ist dieser fast viermal so hoch und beläuft sich auf 145 Millionen Dollar. Die Schuld dafür wird den aktiengebundenen Vergütungen zugeschrieben, die die Mitarbeiter bekommen. Die Top Manager und ausgewählte Mitarbeiter werden damit reichlich beschenkt. Für das nächste Quartal sind es rund 180 Millionen Dollar, die dafür eingestellt sind.

Nach einem schlechten Vorjahr sind Köpfe gerollt und nun geht es wieder aufwärts. Um die Macher bei Laune zu halten, sind die Aktiengeschenke nötig, so ist man sich einig.
Viele Konkurrenten haben beim Gang an die Börse eine regelrechte 2-Klassen-Strategie eingeführt. Die Stimmrechte der Aktienkäufer sind niedriger als die der Top-Manager und Gründer, die ebenfalls Aktienbesitzer sind. Das hat man sich bei Twitter anders überlegt. Alle Anteilseigner sind hier gleichberechtigt und die Ausgabe von Vorzugsaktien ist nur eine Möglichkeit in ferner Zukunft, für die es noch keine konkreten Daten gibt.

Nach wie vor gibt es große Anteilseigner wie Kapitalgeber Rizvi Traverse mit fast 18 % und Mitbegründer Evan Williams mit 12 %. Die Bank JP Morgan steht immerhin mit über 10 % in der Beteiligung und dann geht es schon in den einstelligen Prozentbereich. Wie es weitergeht bleibt abzuwarten, doch die Gewinne lassen aufhorchen und vielleicht ist ein Kauf von zwitschernden Aktien gar keine schlechte Idee.

Bildquelle: Peter Derrfuss/pixelio.de

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