Während viele Bürger froh sind über die zahlreichen Erleichterungen, die das Online-Banking mit sich bringt, haben andere ständig Angst vor Überwachung und Spionage. Was ist dran an den Horrorszenarien, die manche an die Wand malen? Kann man unbesorgt Überweisungen tätigen oder lieber doch nicht?
Daten werden ausgespäht und Manipulationen sind an der Tagesordnung – im Internet. Wie viel muss man von sich preisgeben, wie viel können Unbefugte herausfinden? Gerade seit dem Spektakel um die NSA geht es immer mehr in Richtung durchsichtige Daten. Während es kaum noch jemanden gibt, der seine privaten Geschäfte nicht über das Netz abwickelt, geben rund 40% von ihnen zu, beim Online-Banking Angst vor Betrug zu haben. Diese Zahl ist gegenüber dem Vorjahr extrem angewachsen.
Offizielle Entwarnung kann nicht gegeben werden. Auch das Bundeskriminalamt wird immer wieder um Stellungnahme gebeten. Dabei wird deutlich: das klassische Phishing, also das Ausspähen der TANs, ist in den letzten Jahren rückläufig, und zwar um rund die Hälfte. Das lässt hoffen. Grund für die positive Entwicklung sei vor allem das Zusenden der TAN per SMS in dem Moment, wo sie benötigt wird. Doch vollkommene Sicherheit kann auch hier nicht gewährleistet werden.
Immer raffinierter werden die Tricks der Betrüger, die inzwischen mehrere Konten trotz des sichereren TAN-Verfahrens leerräumten. Die Schäden können bis in die Zehntausende gehen. Wie sich die Banken verhalten, wenn Kunden betrogen wurden, ist unterschiedlich. Grundsätzlich ist festgelegt, dass solche zu Unrecht erbeuteten Beträge von Bankseite auszugleichen sind. Allerdings ist es der Bank gestattet, 150 Euro einzubehalten. Kann sie dem Kunden grobe Fahrlässigkeit nachweisen, darf sie den Ersatz sogar ganz verweigern.
Eine Art der Verschlüsselung mit Namen RC4 kam im Zusammenhang mit NSA in Verruf. Und sie wird zum Teil auch beim Online-Banking eingesetzt. Dies soll sich zwar ändern – aber noch ist das Verfahren in Betrieb.
Unsicher ist es auf alle Fälle, wenn das Smartphone in seiner Eigenschaft als Computer für Bankgeschäfte benutzt wird. Da ist der heimische PC doch noch sicherer. Wer es dennoch tut, der sollte zumindest regelmäßig die Virenschutzprogramme aktualisieren, wie auf dem normalen Computer auch. Dass man bei eigenartigen Mails, die TANs abfragen, nicht antworten sollte, versteht sich von selbst. Doch alle Sicherheitsmaßnahmen können auch von Betrügern geknackt werden. Und wer auf dem Girokonto hohe Beträge lagert, lädt geradezu zum Betrug ein.
Ein Online-Konto zu eröffnen ist ein Schritt, den viele aufgrund der o.g. Risiken scheuen. Doch auch selbst eine schriftlich ausgefüllte Überweisung kann nicht als absolut sicher gelten, denn diese kann ebenso gefälscht werden. Wer also seine Virenschutzprogramme ständig aktualisiert und nicht auf dubiose Mails reagiert, der kann durchaus weiter seine Bankgeschäfte online erledigen.
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