Die Saxobank ist eine global tätige Investmentbank, die den Anlegern einen außergewöhnlich umfassenden Marktzugang ermöglicht. Als Vermittler von Kapitalmärkten sorgt sie dafür, dass ihre Kunden weltweiten Börsenzugang und damit internationales Trading nutzen können. Maklerbüros sind ebenso die Kunden wie Privatinvestoren oder Investoren und Banken.
Doch für noch etwas anderes ist die Saxobank bekannt: sie nennt finanzielle Horrorszenarien beim Namen. Sie gibt Prognosen ab, die absurd erscheinen, doch irgendwo steckt für gewöhnlich ein Fünkchen Wahrheit drin…
So hat man auch für 2014 keine guten Nachtrichten für die Finanzwelt bei der Saxobank. Ein Wachstumsmangel und damit verbunden eine Deflation werden befürchtet. Die Saxobank warnt vor der Einführung einer neuen Steuer für alle Ersparnisse über 100.000 Euro. Dies wäre eine willkommene Einnahme für den Staat und würde eine gewisse Ungleichheit abbauen. Doch zugleich wird dieses als möglicher Tiefpunkt für Vermögensrechte und Individualrechte gesehen. Die einzige Gegenwehr der Anleger wäre es, Finanzpolster abzustoßen und Immobilien zu kaufen.
Im Mai stehen Wahlen zum Europaparlament an. Doch mangels Einigkeit erwarten die Experten der Saxobank ein politisches wie wirtschaftliches Chaos.
Die Anlagen im IT-Sektor machen Sorgen. Die meisten der Papiere werden bis zu 15 % unter dem gehandelt, was die aktuelle Bewertung angibt. Nur wenige, die sogenannten „Fat Five“, können sich über einen Aufschlag von mehreren hundert Prozent freuen. Dazu gehören Netflix, Twitter und Amazon sowie Pandorea Media und Yelp.
Ebenfalls möglich: eine Erlahmung des globalen Aufschwungs. Das könnte zur Folge haben, dass die Kurse fallen und Anleger Yen kaufen möchten. Der entsprechende Wechselkurs würde dies schnell abbilden. Die Bank of Japan müsste damit erst einmal fertig werden – und würde laut der Expertenmeinung zu einem Bucherhaltertrick greifen: dem Ausbuchen der Staatstitelbestände aus der Bilanz. Doch dies löst mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein potenzielles Desaster aus – Nebenwirkungen unabsehbar.
Eine weitere Möglichkeit, die die Saxobank sieht: Eine Deflation in der USA. Der Markt mit Immobilien bliebe schwach besetzt und eine Stagnation der Löhne wäre ebenso unabdingbar. Die Inflation müsste in der Folge stagnieren und Deflation würde möglich.
Die Erholung an diversen Märkten der USA sei trügerisch, so nimmt man bei der Saxobank an. Die Zinskosten sinken und die Preise für Immobilien gehen in die Höhe. Das Ankaufprogramm der Fed würde in der Folge hochgeschraubt.
Neue Möglichkeiten bei der Ölförderung können zu größeren Fördermengen führen. So entsteht ein Überangebot dieser „Ware“ auf dem Markt. Der Preis würde sinken doch in der Folge wird der Ausstoß gedrosselt – die Preise steigen wieder. Wer sitzt dabei am längeren Hebel?
Zudem geht man davon aus, dass der Aufwärtstrend, der in Deutschland derzeit anhält, stagnieren wird. Schuld daran sind mehrere Faktoren: Die übertriebene Sparsamkeit in Deutschland fordert ihren Tribut und sinkende Energiepreise in den USA führen zu einer Produktionsverlagerung gen Westen. Zudem könnte die Wettbewerbsfähigkeit sinken, weil die Löhne steigen.
Dem CAC wird der freie Fall vorausgesagt. Der Index soll bis fast zur Hälfte einbrechen, weil die Investoren abspringen.
Außerdem wird für einige Länder die massive Abwertung gegenüber dem Dollar präsent: dies würde Indien und Brasilien betreffen, Südafrika und Indonesien sowie die Türkei. Denn die globalen Anleger sind weniger risikobereit infolge steigender Zinsen.
Das alles sind nur Möglichkeiten, von denen niemand sagen kann, ob und in welcher Stärke sie eintreten. Doch wie gesagt: ein Körnchen Wahrheit steckt in allen vorausschauen Szenarien drin.
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