Mit einem Wertpapierkredit können Anleger über einen größeren finanziellen Spielraum für den Kauf von Wertpapieren verfügen. Er wird ausschließlich für die Tätigung von Wertpapiergeschäften vergeben. Die Antragstellung ist nur möglich, wenn ein Wertpapierdepot vorhanden ist, in dem Wertpapiere aufbewahrt werden. Bis zu welcher Höhe der Depotinhaber einen Wertpapierkredit aufnehmen kann, hängt davon ab, wie hoch der Beleihungswert vom Depot ist.
Im Bankwesen ist die Bezeichnung Effektenlombardbegriff, für den Wertpapierkredit, geläufig. Es handelt sich dabei um einen Kredit der kurz- bis mittelfristig eingeräumt wird. Als Sicherheit werden die börsengängigen Wertpapiere verpfändet. Im Fall dass die Beleihungsgrenze kursbedingt unter den bestehenden Kredit sinkt, haben die Banken das Recht zur Nachsicherung.
In der Regel wird der Wertpapierkredit nur Gewährt, wenn im Depot ein bestimmtes Volumen vorhanden ist. Genaue Zahlen können nicht genannt werden, weil die Bestimmungen dazu von Bank zu Bank unterschiedlich sind. Die Kreditnehmer bezahlen für den in Anspruch genommenen Kreditbetrag Zinsen. Bearbeitungsgebühren und Provisionen für die Bereitstellung werden normalerweise nicht berechnet.
Wer einen Wertpapierkredit aufnimmt, sollte noch andere Sicherheiten haben, um das Soll zurückzuführen, falls die Kurse wider Erwarten fallen. In der Regel bleiben dafür nur wenige Wochen Zeit. Anleger, die diese Frist verstreichen lassen, müssen damit rechnen, dass die Depotbank die Wertpapiere Zwangsverkauft. Auf das steigen der Kurse sollte ein Anleger nicht hoffen, sondern das Gespräch mit der kreditgebenden Bank suchen. Mitunter kann gemeinsam eine Lösung gefunden werden, mit der beide Seiten zufrieden sind.
Wenn keine Sicherheiten vorhanden sind, um ein eventuelles Soll auszugleichen, sollte man eventuell von einem Wertpapierkredit Abstand nehmen, egal wie verlockend das Angebot ist.