Die einen nennen es Spinnerei, die anderen seriöse Vorhersage – die Kurscharts des Dow Jones ähneln dem Kursverlauf von 1928 und 29 schon sehr.
1929 war das Jahr der großen Kursverluste an Amerikas Börse. Dass nun Gleiches eintritt, möchte man nicht vorhersagen. Doch die Aktionäre zeigen sich nervös. Und dieses Gefühl ist inzwischen nicht nur in Amerika zu spüren, sondern auch nach Deutschland übergeschwappt. Man spricht von einem drohenden Rückgang des Aktienkurses und starken Schwankungen, die erwartet werden.
Ende Januar gab es diverse Kursverluste – sollten die der Anfang für ein turbulentes Börsenjahr gewesen sein?
Auch wenn es nicht so schlimm kommt: die Investoren sind hin-und hergerissen – das ist deutlich. Der DAX hatte sich von 9.700 Punkten auf 200 weniger fallen lassen, um dann zum Wochenschluss nahe seines Rekords zu enden. Börsenprofis sprechen nach einer solchen Schwankung gern von einer drohenden Korrektur –also einem Kursverlust von mehr als 10 %.
Experten halten es tatsächlich für möglich, dass der DAX bis auf 8.300 Punkte zurückfällt. Seit dem Sommer 2012 gab es keinen Rückfall von mehr als 10 % beim DAX. Warum eine solche Korrektur jetzt anstehen könnte? Die Vorstellungen der Anleger und die wirtschaftliche Realität passen derzeit nicht so ganz zusammen. Die Differenz tritt immer offener zu Tage – ein Grund für drohende Kursverluste.
Dass die Anleger hinsichtlich ihrer Erwartungen für die wirtschaftliche Entwicklung derzeit positiv denken, zeigt beispielsweise der Geschäftsklimaindex des ifo-Instituts. Die Zahl, die die tatsächliche Lage misst, sieht dagegen schlechter aus: keine Zuwächse zu erwarten.
Und noch etwas deutet darauf hin, dass sich schlechte Zeiten für Anleger ankündigen: die Vorstände der großen börsennotierten Firmen verkaufen derzeit im großen Stil Aktien. Das hatte es lange nicht mehr gegeben. Das bedeutet: nach außen Optimismus verbreiten, und im Inneren mit Einbrüchen rechnen oder zumindest mit keinen nennenswerten Plus-Rechnungen beim Kurs.
Bildquelle: © Drops / PIXELIO
Bildquelle: © Gerd Altmann / PIXELIO