Der Wettbewerb der Krankenkassen scheint immer kampfeslustiger zu werden. Es geht vor allem um den Kostendruck, der auf den Kassen lastet. Und damit dieser nachlässt, werden nicht nur Leistungen für die Mitglieder gestrichen, sondern auch Arbeitsstellen von Mitarbeitern wegrationalisiert.
Nur noch halb so viele Filialen und 3.500 Stellen weniger kündigt die BarmerGEK an. Doch der Kundenservice soll verbessert werden. Wie geht das zusammen?
Der Verwaltungsrat hat dieser Rosskur für die nächsten vier Jahre bereits zugestimmt. Die Kosteneinsparung soll demnach jährlich 250 bis 300 Millionen Euro betragen.
Insgesamt sagen alle Krankenkassen das Gleiche: sinkende Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds, steigende Ausgaben, steigende Zusatzbeiträge und weitere unangenehme Entwicklungen stehen bevor. Die BarmerGEK ist momentan noch der Meinung, dass ihr Zusatzbeitrag im gleichen Rahmen wie bei den anderen Kassen erfolgen wird.
Die BarmerGEK war seit ihrem Zusammenschluss eine Art Branchenprimus gewesen. Der Titel „größte Krankenkasse“ war nun aber an die Techniker Krankenkasse gegangen, die 8,7 Millionen Mitglieder aufweisen kann. Doch die GEK hatte auch keine Zusatzbeiträge erhoben, wie viele Konkurrenzunternehmen, die dadurch Mitglieder verloren hatte.
Allerdings auch mit Folgen für die Kasse: die BarmerGEK konnte keine großen Reserven aufbauen, auf die man in den erwarteten schlechten Jahren zurückgreifen könnte. Prämienausschüttungen an Mitglieder etc. wird es daher auch nicht geben. Die Verwaltungskosten je Mitglied liegen im Schnitt der Kassen bei 92,30 Euro. Bei der BarmerGEK leicht darüber mit 95 Euro.
In den Hauptverwaltungen der BarmerGEK sind deshalb schon Köpfe gerollt. 400 Stellen fielen weg. Nur die Informationstechnik blieb unberührt. In allen anderen Bereichen hat man extrem gekürzt. Doch auch im IT Bereich bleibt es nicht ruhig. Und die insgesamt 3.500 Vollzeitstellen sollen „sozial verträglich“ abgebaut werden.
Die Geschäftsstellen, die nach der Schließungswelle noch offen sind, werden mehr Personal haben und längere Öffnungszeiten. Der Service soll verbessert werden, indem die Wege nicht übermäßig lang ausfallen. Doch wie läuft das konform mit der Schließung von Außenstellen?
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