Bekanntlich sind Depots nicht kostenfrei, oft sogar richtig teuer. So besteht aber doch die Möglichkeit ganz einfach die Bank zu wechseln, um vorteilhaftere Konditionen zu bekommen. Aber aufgepasst, bei Wechsel erst die wirklichen Kosten recherchieren. Die Commerzbank, als das zweitgrößte Geldinstitut in Deutschland, wirbt mit 2000 Euro Belohnung, wenn jemand sein Wertpapierdepot in ihre Hände legt. Der Marktführer, die Deutsche Bank, ist nochmals großzügiger und bietet sogar 7500 Euro für einen Wechsel von Wertpapieren und Fonds in ihr Geldhaus. Nobel, wird sich so mancher denken, mach ich gleich morgen, nur so einfach ist das leider nicht.
Um in den Genuss dieser 7500 Euro zu kommen, muss ein minimales Vermögen von 1.5 Mio. Euro mitgebracht werden. Um bei der Commerzbank die versprochenen 2000 Euro abstauben zu können, bedarf es einem Mitbringsel von 250.000 Euro. Für den Kleinsparer geht es auch ein paar Nummern kleiner. Bei einem Übertrag von Wertpapieren ab 25.000 Euro zahlt die Deutsche Bank immerhin noch einen Bonus von 125 Euro. Hier ist die Commerzbank etwas großzügiger. Wer mit Wertpapieren ab 10.000 Euro den Weg zu ihr findet, bekommt 200 Euro „Finderlohn“. Die Postbank mag Kleinsparer besonders gerne. Schon ab 5.000 Euro Übertrag darf mit 50 Euro Begrüßungsgeld gerechnet werden.
Wie hoch sind nun die Depotkosten wirklich?
Ein Bankdepot für Aktien und Fonds, aber auch die Transaktionen, kosten immer Geld. Hierbei verrechnen die einzelnen Geldinstitute unterschiedliche Gebühren, diese Kosten müssen vor einem Depotwechsel berücksichtigt werden. Beispiel: Bei der Commerzbank fallen auch ohne Transaktionen mindestens 580 Euro Kosten an. Beim Premium-Depot werden bei der Commerzbank 1.45% des Depot-Vermögens als Unterhaltskosten verrechnet. Das sind dann bei 10.000 Euro Depotwert an die 6% des Wertes. Allerdings fallen Transaktionsgebühren weg.
Gibt es kostenlose Depots?
Es gibt Banken, die keine Gebühren für das Depot nehmen. Hier handelt es sich um Direktbanken wie die Consorsbank oder die DKB, aber auch die ING-Diba. Andere wie die 1822-direkt und die S-Broker sind unter gewissen Vorbedingungen ebenfalls bereit, auf die Kosten der Depotführung gänzlich zu verzichten. Die S-Broker zahlen für Neueröffnungen ein Orderguthaben von 300 Euro. Die Consorsbank geht einen anderen Weg. Wird das alte Konto geschlossen und Wertpapiere von mindestens 6.000 deponiert, zahlt diese Bank 3 Prozent Zinsen auf Tagesgeldeinlagen bis maximal 20.000 Euro.
Was kosten Fonds-Käufe?
Nebst den eigentlichen Depotgebühren spielen auch die Kosten für Fonds eine zu beachtende Rolle. In dieser Sparte profiliert sich die ING-Diba. Sie wirbt mit einem Angebot von 5.000 Fonds, die ohne jegliche Transaktionskosten gekauft werden können, so der Pressesprecher Patrick Herwarth von der ING-Diba. Ohne Ausgabeaufschlag, aber mit einer einmaligen Pauschale pro Kauf können bei der DKB Bank alle Fonds erworben werden. Dies ist ein gutes Angebot, denn ein Fond- kauf über 3000 Euro mit einem Ausgabeaufschlag von 2.5% produziert Kosten von 75 Euro.
Was kostet eine Order?
Wer am Bankschalter eine Order aufgibt, wird mit einem Ordergeld von 1% des Orderwertes konfrontiert. Somit sind bei einer Order im Wert von 10.000 Euro gleich 100 Euro Bearbeitungsgebühr fällig. Wer seine Order online erteilt, zum Beispiel bei Diba & Co., spart 70 Euro, hier würde die gleiche Order lediglich 30 Euro kosten. Noch günstiger wäre dies bei der DKB mit lediglich 10 Euro, 19 bis 95 Euro würde die Postbank für die gleiche Order nehmen. Während eines Depotwechsels sind natürlich keine Transaktionen möglich, denn das ganze dauert etwas, falls noch ausländische Wertpapiere dabei sind, auch länger. Beim Eirichten des neuen Depots sollte nicht vergessen werden, sicherheitsrelevante Vorgaben neu anzugeben, wie zum Beispiel Limits und auch Stopps.